
Reisebrichtli Rumänienreise 7.– 20.Oktober 2025
Am. 7. Oktober machte sich eine Gruppe von neun Menschen auf den Weg in’s Herz von Rumänien, nach Siebenbürgen (Transsilvanien). Organisiert hatte die zweiwöchige Reise Hans Tontsch, Pfarrer in Brienz, mit siebenbürgischen Wurzeln.
Vor 800 Jahren siedelten sich deutschsprachige Sachsen in diesem Gebiet an, wo ihre Sprache, Kultur und Religion bis heute weiterlebt. Das Ende des Kommunismus in Rumänien 1989 löste eine Auswanderungswelle aus, so dass heute nur noch etwa 12'000 Siebenbürger Sachsen hier leben.
Vom Flughafen Bukarest aus fuhren wir mit einem Kleinbus knapp 200 Kilometer nach Norden bis nach Wolkendorf (auf rumänisch Vulcan) in das Geburtsdorf von Hans Tontsch.
Unsere Pension, in der wir die köstliche rumänische Küche geniessen durften, gehört der evangelischen Kirche mit dem Pfarrer Uwe Seidner. Er zeigte und erklärte uns in den nächsten Tagen mit seinem schier unerschöpflichen Wissen die Kulturschätze Siebenbürgens.

Wir besichtigten Kirchenburgen. Das sind Kirchen um die ein Verteidigungsring gebaut wurde, mit der Infrastruktur für eine ganze Dorfgemeinschaft. Hier schützten und verteidigten sich die Menschen vor den immer wieder vorkommenden feindlichen Angriffen. Wir waren unter anderem in der Kirchenburg Tartlau, Honigberg und Deutsch Weisskirch. Letztere zählt zum Unesco Weltkulturerbe, weil dort altes Brauchtum und die herkömmliche alte Lebensweise noch gepflegt wird.
Einige weitere Höhepunkte waren Schloss Bran, bekannt auch unter «Törzburg». Die Törzburg wird touristisch als "Draculaschloss" vermarktet, da sie dem fiktiven Schloss in Bram Stokers Roman "Dracula" ähnelt und als Vorbild diente.
Wir besuchten die Szekler, eine Ungarische Minderheit in Siebenbürgen und die Kreisstadt Kronstadt (Brasov) mit der schwarzen Kirche im Zentrum.
Nach viel Kultur gings in die Natur.
In der Dämmerung sassen wir im Schutz eines Beobachtungshäuschens am Rande einer Lichtung, auf der Bären angefüttert wurden. Wir hatten Glück! Einem stattlichen Braunbären, ungefähr sechs Jahre alt und zweihundert Kilogramm schwer, folgte ein etwa zweijähriges Jungtier. Uns stockte der Atem.
Die nächsten Tage verbrachten wir in Magura, einem Gebirgsdorf in den Karpaten auf 1020 Meter Höhe. In der gastlichen Villa Hermani, mit leckerem regionalem Essen, hatten wir Sicht auf das verschneite Königsteinmassiv. Auf unseren ausgedehnten Wanderungen wurden wir geführt von Horst, der uns mit spannenden lebensnahen Geschichten Einblick in die Seele Siebenbürgens schenkte.
Es war eine mega coole Reise.
Multumesc Hans!
Ute Braun und Claudine Nyffenegger